Montag, 7. Mai 2007

Wofür?

Ja, wofür, oder warum eine Visionssuche machen?
Eine Bekannte von mir fragte mich nach einem Ritual für einen 14 jährigen Burschen. Alle in seiner Klasse gehen zur Konfirmation. Er, konfessionslos, hat nichts. Was soll sie machen?

So jedenfalls die Frage.

Na klar, eine Visionssuche! Trauen sie sich, einen 14 jährigen für 2 oder 3 Tage in den Wald zu schicken, allein, ohne Nahrung?

Wer trägt die Verantwortung!

In unserer Zeit hat sich dieses Geschehen auf Gruppen und Therapien verlagert. Mehr Sicherheit, mehr Kontrolle, mehr Geld.

Und dennoch berufen sich die neuen VisionssucheleiterInnen auf die Rituale der Steinzeit. Dort ging es nicht um ein paar nette Erlebnisse allein im Wald.
Dort ging es auch ums Überleben, um einen neuen Weg zurück in die Stammesgesellschaft.
Nicht um eine Auszeit, sondern um eine echte Prüfung, manchmal auch um einen Weg ohne
ein Zurück.

Aber wir sind ja zivilisiert, bei uns ist alles geregelt und einem bestimmten, je nach Gruppe oder Lehrmeinung verschiedenen, Prozedere unterworfen.

Ich habe ein bischen nachgelesen und keinen einzigen Hinweis auf eine Gruppenvisionssuche in den alten Zeiten gefunden. Es war immer der Weg des Einzelnen, der Einzelnen.

Na ja, so ist es eben. Ich schreibe hier auch gegen das, was ich gelegentlich selbst tue.

Und dennoch finde ich die Möglichkeit wirklich ALLEIN eine Visionssuche für junge Leute zu machen eine zwar schwierige doch auch lohnenswerte Idee.

Schauen wir mal, wie es weitergeht.

Auf meinem Blog Stadtschamanen berichte ich übrigens über eine ähnliche Idee.